‚Die sog. TechAG‘

Die Teilnehmenden nennen sie ‚die TechAG‘ – es handelt sich um das Treffen von Forschenden, die sich mit dem Fremdsprachenlernen mit digitalen Medien im weitesten Sinne befassen. Angefangen hatte es in den letzten Jahren des 20. Jahrhunderts, als die neu nach Gießen berufenen Professoren Michael Legutke (Englisch als Fremdsprache) und Dietmar Rösler (Deutsch als Fremdsprache) und jüngere Gießener Forscherinnen und Forscher sich trafen, um verschiedene Aspekte des Lernens mit den damals ‚neue Medien‘ genannten digitalen Medien zu diskutieren.

Die Gruppe hatte keinen offiziellen Status innerhalb der Universität, keine Satzung, keinen Vorsitz. Teilnahm, wer Interesse am Thema und Lust hatte, einen Dienstagabend mit intensiven Gesprächen (und meist auch anschließender Nahrungsaufnahme) zu verbringen. Diskutiert wurden Entwürfe eigener Artikel und Forschungsdesigns, Neuerscheinungen von Kollegen, neu entstehende Lernumgebungen und Technologien, spannende oder schreckliche neue Software, neue Ideen …

Mit der Gründung des Giessener Graduiertenzentrum Kulturwissenschaften (GGK) / International Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC) wurde aus der Gruppe eine Sektion dieses Zentrums, die Sektion Fremdsprachenlehren/-lernen mit digitalen Distributions- und Kommunikationsmedien.  Nichts änderte sich dabei an der Art der Treffen: so hierarchiefrei wie möglich, inhaltlich so umfassend wie möglich, und für Ideen, Kommentare usw. gilt: anythinggoes.

Junge Forschende aus Gießen wurden mit der Zeit zu Forschenden und Lehrenden an anderen Orten, durch und nach Corona wurden die Treffen häufiger remote oder hybrid, aus der lokalen Gießener Gruppe wurde ein informeller Zusammenschluss von Fremdsprachendidaktikern für Deutsch und Englisch als Fremdsprache und ab und an auch für die Didaktik der romanischen Sprachen, die an unterschiedlichen Schulen und Universitäten arbeiten. Konstant bleibt der Anspruch, sich sowohl mit Lehrerbildung, digitalen Lernmaterialien und virtuellen Begegnungen als auch mit den emotionalen und sozialen Implikationen technologischer Entwicklungen für das Fremdsprachenlernen kritisch auseinanderzusetzen.

Im Laufe der Jahre führten die Diskussionen zu thematisch fokussierten Publikationen:

  • Tamara Zeyer, Sebastian Stuhlmann & Roger Dale Jones (2016) (Hg.): Interaktivität beim Fremdsprachenlehren und -lernen mit digitalen Medien – Hit oder Hype? Tübingen: Narr.
  • Katrin Biebighäuser, Marja Zibelius & Torben Schmidt (2012) (Hg.): Aufgaben 2.0 – Konzepte,Materialien und Methoden für das Fremdsprachenlehren und –lernen mit digitalen Medien Giessener Beiträge zur Fremdsprachendidaktik. Tübingen: Narr.
  • Schneider, Susanne & Würffel, Nicola (2007) (Hg.): Kooperation & Steuerung. Fremdsprachenlernen und Lehrerbildung mit digitalen Medien. Gießener Beiträge zur Fremdsprachendidaktik. Tübingen: Narr.
  • Michael K. Legutke & Dietmar Rösler (2003) (Hg.): Fremdsprachenlernen mit digitalen Medien. Gießener Beiträge zur Fremdsprachendidaktik. Tübingen: Narr.